Modul 4 - Teil 2

Das vollkommene All-Ein-Sein

 

 

 

"Im Ausschluss sind wir gleichzeitig mit allem verbunden und gehören zum Ganzen dazu - auch wenn es sich nicht so anfühlt."

 

Realitätenkellner: Olaf Jacobsen

Hier kannst du die Folien des gesamten Moduls in einem Stück als PDF-Datei herunterladen:  pdf

 

Es ist möglich, dass auf dieser Website mehr Inhalt angezeigt ist, als wir in der praktischen Stunde durchnehmen können. Möglicherweise dauert der jeweilige Austausch über die verschiedenen Realitätsangebote länger, so dass die letzten Angebote nur hier nachzulesen sind. Das hängt von der jeweiligen Gruppenzusammensetzung ab.

Dementsprechend habe ich die Inhalte auch sortiert: Das Wichtigste am Anfang - das weniger Wichtige zum Schluss.

 

 

Herzlich willkommen zum zweiten Teil von Modul 4.

 

Im ersten Teil haben wir begonnen, uns mit der Normalität von Ausschluss zu beschäftigen als auch damit, dass der Ausschluss unsere Schmerzfabrik darstellt.

In diesem zweiten Teil folgt nun die Fortsetzung dazu. Wir knüpfen genau dort an, wo wir unterbrochen haben:

 

 

Wie kann es passieren, dass wir eine Blockade nicht verarbeiten? Wie entsteht ein unverarbeiteter Schmerz / ein Problem / eine Störung?

 

 

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Es können sowohl unser Umfeld als auch wir selbst dafür verantwortlich sein, dass wir ein schmerzhaftes traumatisches Erlebnis nicht verarbeiten:

- Durch eine Blockade, die permanent bestehen bleibt und die uns permanent bedroht. Denn solange die Blockade uns bedroht, müssen wir uns auch davor schützen und können sie nicht innerhalb eines entspannten Rahmens verarbeiten. Wir sind mit unserer Energie an den permanenten Schutz gebunden, den wir aufrecht erhalten müssen.

- Durch eine Blockade, die sich permanent wiederholt. Auch hier müssen wir uns permanent davor schützen, dass eventuell gleich die Blockade wieder auftaucht. Denn wir machen immer wieder die Erfahrung, dass "es noch nicht vorbei" ist.

- Durch eine Blockade, die nicht verarbeitet werden kann, weil der äußere oder innere Rahmen für eine Verarbeitung fehlt. Es könnte sein, dass wir in einem Zustand stecken bleiben, in dem wir immer noch meinen, dass die Blockade jederzeit wiederkommen könnte, auch wenn sie definitiv vorbei ist und nie wieder kommt. Es fehlt noch unsere Erkenntnis, dass es wirklich vorbei ist (innerer Rahmen) oder es fehlt uns ein neuer äußerer Rahmen, der uns permanent zeigt, dass es wirklich vorbei ist, z. B. ein wirksamer äußerer und stabiler Schutz.
Wenn uns dieser Rahmen, dieser Schutz, diese Erkenntnis fehlt, dann wiederholen wir innerlich die Blockade. Und das hat dann den gleichen Effekt, wie wenn sich die Blockade tatsächlich immer wiederholt (s.o.).

 

In all diesen Fällen entsteht in uns eine „Konditionierung“. Wir haben ein permanentes Problem aufgrund der unverarbeiteten Blockade. Und das führt dazu, dass der entsprechende innere Rahmen, in dem wir uns befunden haben, als die Blockade zum ersten Mal auftauchte (siehe das NeuroSonanz-Modell: entweder grün, rot, violett oder blau), mit einem Schmerz verknüpft wird. Wir können uns nicht mehr frei und gelassen fühlen.

Rahmen 1 (grünes Gesicht): Wir können nicht mehr schmerz- und problemfrei sagen, dass auch das dazugehört - oder dass alles dazugehört.

Rahmen 2 (rotes Gesicht): Wir können nicht mehr schmerz- und problemfrei eigenen Zielen folgen.

Rahmen 3 (violettes Gesicht): Wir können uns nicht mehr schmerz- und problemfrei den Zielen anderer Menschen hingeben, anderen Menschen zur Verfügung stehen.

Rahmen 4 (blaues Gesicht): Wir können nicht mehr schmerz- und problemfrei Ausschluss erfahren und fließend verarbeiten.

 

Das dazugehörige Bild sieht so aus. Dies sind die vier anderen inneren Rahmen, die jeweils mit Schmerz verknüpft sind (1b, 2b, 3b, 4b - siehe auch Einführung Teil 4):

 

 

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Zur weiteren Verdeutlichung, wie ein Problemzustand entsteht, hier eine Bildergeschichte dazu:

 

 

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Diese beiden Figuren sollen Eltern und Kind darstellen.

Die rote Farbe der Eltern bedeutet: Die Eltern haben / leben einen unverarbeiteten Schmerz, eine Blockade.

Die blaue Farbe des Kindes bedeutet: Das Kind ist noch relativ frei, hemmungslos und unblockiert.

Die orangene Farbe innerhalb der Figuren bedeutet: Es gibt ein aktuelles Ungleichgewicht, das gerade an der Oberfläche ist.

Im ersten Bild (s. o.) sehen wir, dass die Eltern ein aktuelles Problem haben (orangene Farbe im Bauch der Eltern) und dass das Kind dies mitfühlt. Es erlebt in sich resonierende Empfindungen. Deshalb sehen wir im Bauch des Kindes ebenso die orangene Farbe.

 

 

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Nun versucht das Kind das, was es fühlt, in Worte zu fassen oder einfach auszudrücken. Da dies den blockierten Eltern unangenehm ist, verbieten sie dem Kind diesen Ausdruck ("Da wollen wir jetzt nicht drüber reden!").

 

 

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Als nächstes versucht das Kind, aus der Situation rauszugehen, wegzurennen, weil es sich im Kontakt mit den Eltern gerade unwohl fühlt. Es freut sich schon darauf, dass es gleich weg sein kann. Doch auch das wird von den blockierten Eltern verboten ("Du bleibst hier!").

 

 

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Nun bleibt dem Kind nichts anderes übrig, als seinen Schmerz auszudrücken und die Tränen fließen zu lassen. Dabei beginnt es das, was es gerade fühlt, ein wenig zu verarbeiten. Auch das wird von den Eltern als unangenehm empfunden und dem Kind verboten ("Hör auf zu heulen!").

 

 

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Da das Kind den Kontakt zu den blockierten Eltern nicht verändern kann und das entsprechende blockierte Gefühl auch nicht verarbeiten darf, muss es in dieser Situation bleiben - permanent. Allmählich passt es sich dann den Blockaden der Eltern an und entwickelt in sich die gleichen Blockaden - bis es erwachsen ist (siehe auch die nächsten beiden Folien).

 

 

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Wie können sich diese Blockaden wieder lösen?

 

 

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Wenn das erwachsene Kind einen neuen Rahmen findet, in dem es nun kein blockiertes Umfeld mehr erlebt, sondern ein offenes und liebevolles Umfeld - permanent. In diesem Rahmen kann es nun nachträglich in den Verarbeitungsprozess einsteigen und Schritt für Schritt die Blockaden verarbeiten, verflüssigen und dadurch integrieren. Letztendlich wird dadurch der an die entsprechenden "inneren Rahmen" verknüpfte Schmerz gelöst und man kann wieder frei und unblockiert agieren.

 

 

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Doch es muss nicht unbedingt von einem positiven Umfeld abhängen. Es genügt auch, wenn das erwachsene Kind das blockierende Umfeld verlässt (und so die äußere Blockade nicht mehr permanent wiederholt wird), sich zurückzieht und mit Hilfe eigener Erkenntnisse und neuer Sichtweisen sich selbst einen positiven neuen Rahmen gibt, in dem sich die Blockaden Schritt für Schritt weiterentwickeln, verarbeiten, verflüssigen und dadurch vollständig integrieren lassen.

 

 

 

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In dem auf diese Weise gelösten Zustand können wir uns dann in der Position des Ausgeschlossenen wie folgt fühlen und wie folgt handeln:

- Wenn wir aufgrund des harten, strengen und verschlossenen Ausschlusses von einem anderen Menschen Schmerzgefühle spüren, wissen wir, dass dies eine resonierende Empfindung ist und wir wissen, dass wir hier mit dem anderen mitfühlen. Ein Anteil in uns schwingt also in Resonanz zum anderen. Mit einem anderen Anteil in uns können wir diesen Schmerz liebevoll umarmen, unsere Herzenswärme fließen lassen und dadurch in uns den Schmerz transformieren.

- Wir wissen, dass wir gerade ausgeschlossen sind und die Rolle des "Ausgeschlossenen" spielen. Wir sehen, dass wir als "Ausgeschlossener" Teil des Ganzen sind und auf einer anderen Ebene mit dieser Rolle dazugehören. Niemand anderes kann im Moment so gut die Rolle des Ausgeschlossenen übernehmen, wie wir.

- Wir wissen, dass wir trotz des Ausschlusses mit allem verbunden sind und auch weiterhin resonierende Empfindungen in uns wahrnehmen können. Wir sind ALL-EIN.

Wir sind frei zu entscheiden, wie wir mit diesen Empfindungen umgehen wollen. Und wir können mit Hilfe dieser Empfindungen auch "erspüren", wie lange der andere uns noch ausschließt und wann er sich für uns oder für das, was wir vertreten / tun / denken, wieder öffnet.

- Wenn wir selbst aus dem Kontakt zu diesem Menschen rausgehen wollten und der andere schließt uns gleichzeitig aus, dann hatten wir gerade das gleiche Ziel. Resonanz. Das einzige, was dann dabei noch weh tun kann, ist unser Mitgefühl: Wir fühlen, dass der andere uns mit Schmerz ausschließt. Wir spüren den Schmerz des anderen.

- Manchmal können wir einen bevorstehenden Ausschluss auch vorausspüren und ihm im Voraus zustimmen. Dann ist er nicht mehr so überraschend. Im Gegenteil: Wir freuen uns, dass wir richtig vorausgefühlt haben, denn das bedeutet: Wir können empathisch in Resonanz wahrnehmen, welche Tendenzen in unserem Umfeld vorhanden sind.

 

 

Im Grunde ist dieser innere Rahmen Nr. 4 auf einer bestimmten Ebene ein Gegenpol zum ersten inneren Rahmen:

 

 

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Allerdings gilt auch der Spruch: "Gegensätze ziehen sich an". Wir können erkennen, dass diese beiden Gegenpole wichtig sind, um sich einander zu helfen:

Der Ausschluss macht es möglich, Formen kennen- und wahrnehmen zu lernen. Wir können besser unterscheiden.

Die Haltung "Alles gehört dazu" macht es möglich, Formen auf einer anderen Ebene zu integrieren und Unterschiede aufzulösen.

Beides zusammen ist für unseren Wachstumsprozess unverzichtbar.

 

Mit diesem Bild kann man noch etwas ganz klar erkennen - nämlich warum die "Liebe" das allumfassende Lösungsmittel schlechthin ist: Das grüne Männchen kann immer sagen, dass auch das dazugehört. Und dadurch ist es auch schon integriert. Das grüne Männchen (er)lebt diese Integration sofort. Die Integration erfüllt sich in dem Moment, in dem das grüne Männchen entscheidet: "... und auch das gehört dazu."

Wenn das blaue Männchen aber sagt, dass etwas nicht dazugehört, dann behauptet es das erst einmal nur. Es müssen dann Grenzen aufgebaut werden, es muss durchgesetzt werden, dass etwas nicht dazugehört, die Erfüllung des Ausschlusses muss erst einmal umgesetzt werden etc. Der Ausschluss erfüllt sich also nicht sofort - und das grüne Männchen kann sofort immer wieder zu allem, was das blaue Männchen behauptend ausschließt und dann auch aktiv ausschließt, integrierend sagen: "Ja ... und auch das gehört jetzt dazu, was du da machst."

Das grüne Männchen und damit die integrierende Liebe bleiben in dieser Auseinandersetzung immer "Sieger".

Der Fluss der Dazugehörigkeit siegt über die Ausschluss-Blockade, denn der Fluss kann auch die Blockade als dazugehörig integrieren und damit den Fluss der Dazugehörigkeit weiterfließen lassen ...

 

Ob schmerzfreie oder schmerzvolle Formen: Alle gehören dazu - sagt die Liebe.

 

 

 

In der folgenden Folie fasse ich noch einmal alle vier inneren (schmerzfreien) Rahmen zusammen:

 

 

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Und in dieser letzten Folie könnt Ihr die anderen vier inneren Rahmen sehen - alle vier mit Schmerz verknüpft.

 

 

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Auf welche Weisen wir unverarbeitete Schmerzen und Blockaden verarbeiten und wieder in Fluss bringen können, zeige ich in Modul 5. Denn dafür gibt es unzählige Möglichkeiten ...

 

 

 

 

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