Modul 2 - Teil 1

Wünsche wecken Wirkungen und Wertungen

 

 

"Das überall vorhandene Ziele-Wertungen-Prinzip lässt uns
viele Zusammenhänge besser verstehen und leichter damit umgehen."

 

Realitätenkellner: Olaf Jacobsen

Hier kannst du die Folien des gesamten Moduls in einem Stück als PDF-Datei herunterladen:  pdf

 

 

Herzlich willkommen zum Modul 2, Teil 1.

Im Modul 1 haben wir uns mit dem ersten inneren Rahmen des NeuroSonanz-Modells: Acht innere Rahmen © auseinandergesetzt. Mit der inneren Haltung "... und auch das gehört dazu" (grünes Smiley).

Hier folgt nun der nächste innere Rahmen: das "Ziele-Wertungen-Prinzip" (rotes Smiley).

 

 

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Dabei habt Ihr sicherlich schon gemerkt, dass wir uns in diesen Modulen 1 - 4 auf die schmerzfreien inneren Rahmen konzentrieren.

Die mit Schmerz verknüpften inneren Rahmen werden zum ersten Mal ein wenig in Modul 4 erwähnt und sind dann hauptsächlich Thema des Moduls 5.

 

Zunächst aber ein Austausch: Mag jemand berichten, wie es ihm seit der Einführung oder seit dem Modul 1 im Alltag ergangen ist? Was hat geholfen? Was ist anders? Was war schwierig?

Habt Ihr eventuell Veränderungsvorschläge für das Konzept von NeuroSonanz? Wünsche? Was hättet Ihr am liebsten? Was braucht Ihr zusätzlich noch zur Entfaltung Eurer Empathie?

 

(Austausch innerhalb der Gruppe)

 

Nun kommen wir zum inneren Rahmen 2a: Ziele und Wertungen.

Dieses Thema ist ein riesiger Schatz, denn es hat eine besonders große Fülle, einen großen Informationsreichtum, so dass es dazu zwei weitere Module geben wird, die mit noch mehr Erkenntnissen, Sichtweisen und auch Praxis die einzelnen Punkte vertieft (Modul 12 und Modul 13).

Bitte stellt Euch darauf ein, dass dieses Modul 2 im Grunde nur ein Überblick über das sein kann, was wir dann später noch vertiefen werden. Allerdings ist dieser Überblick wichtig dafür, um spätere Zusammenhänge besser nachvollziehen und in den Alltag integrieren zu können.

 

 

NeuroSonanz-6-2

 

 

Wir gehen bei diesem Rahmen sehr viele verschiedene Aspekte durch und festigen sie schon einmal ein bisschen mit Hilfe von Beispielen.

Ihr müsst euch nicht alle Aspekte merken. Es genügt, sie jetzt am Anfang in diesem Modul einmal ein bisschen kennengelernt zu haben.

In späteren Modulen werden wir uns dann einzelnen Aspekten noch viel intensiver zuwenden und sie noch genauer kennenlernen und Übungen und Lösungen dazu entwickeln. Dazu benötigen wir dann vorher auch noch das Modul über die Schmerzverarbeitung. Das wird Modul 5 sein.

 

Definition zu "Wunsch" und „Ziel“:

Man kann die Begriffe "Wunsch" und "Ziel" unterschiedlich verwenden. Auch die folgenden Begriffe kann man untereinander differenzieren.

Damit ich Euch aber das vermitteln kann, was ich Euch vermitteln möchte, nutze ich den Begriff "Wunsch" und den Begriff "Ziel" als Sammelbegriffe für alles, wonach ein Mensch strebt - egal ob aktiv oder passiv, ob bewusst oder unbewusst: Sehnsüchte, Visionen, Bedürfnisse und auch Gewohnheiten, Verhaltensmuster, Moralvorstellungen, Regeln, Denkweisen (= Gleichgewichte aufrechterhalten)

 

Die heutigen praktischen Übungen werden daraus bestehen, dass wir in der Gruppe zu jedem Aspekt Beispiele aus unserem persönlichen Alltag sammeln. Dadurch schaffen wir auch erste zarte Verknüpfungen zwischen den hier dargestellten Inhalten und unserem Alltag.

 

Ganz zu Anfang wiederhole ich noch einmal das Grundprinzip, das hier dargestellt wird:

Wenn wir ein Ziel verfolgen, gibt es immer Dinge, die zum Ziel dazugehören, und Dinge, die nicht dazugehören. Das ist vollkommen natürlich. Wenn ich mich an das Klavier setze und kein Ziel habe, dann gehören alle Tasten dazu. Egal, welche Taste ich drücke, jede Taste ist o.k.

Wenn ich aber eine Mozart-Sonate spielen will, dann gibt es plötzlich Tasten, die ich zu einem bestimmten Zeitpunkt drücken soll, andere Tasten nicht. Es gibt nun falsche und richtige Tasten. Beim Spielen könnte ich "Fehler" machen. Bestimmte Richtungen sind ausgeschlossen, andere Richtungen gehören dazu. So entstehen auf ganz natürliche Weise Wertungen. Verfolgen wir bestimmte Ziele, dann haben wir auch dazugehörige Wertungen. Wir sagen: "Das gehört zu meinem Ziel dazu - und das gehört nicht dazu." Ein universelles Gesetz.

Ohne Ziel = keine Wertungen. Mit Ziel = zum Ziel passende Wertungen.

 

 

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1. Aspekt: Je klarer das Ziel, desto klarer alles Folgende

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

Praktische Übung dazu in der Gruppe (zu zweit):
Einer sagt: Ich habe das Ziel "xyz".

Der andere stellt genauere Fragen dazu, damit das Ziel immer deutlicher wird.

 

2. Aspekt: Ich weiß nur, dass ich das nicht will! Basta!
Manchmal ist das so, weil wir unser Ziel dahinter nicht zugeben wollen
oder weil wir den anderen nicht verletzen wollen
oder weil wir wirklich nicht wissen, was unser Ziel dahinter ist.
Manchmal haben wir nur so ein Gefühl, eine Ahnung.

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

3. Aspekt: Ist das Ziel unbewusst, kann man aus den Wertungen das Ziel folgern.
Beispiel: Ich erlebe einen Menschen, der sich auf eine bestimmte Weise verhält – und ich fühle mich nicht wohl dabei, weiß aber nicht warum. Je mehr ich nachfühle und beobachte und je mehr ich mich frage, wie ich es mir denn eigentlich wünsche (wie wäre das optimale Verhalten desjenigen), umso mehr wird mir klar, was ich mir im Grunde meines Herzens für ein Verhalten von anderen Menschen wünsche. Mein "Ziel" wird mir immer klarer.

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

Übung dazu:
Stellt Euch einen Menschen vor, den ihr kennt.
Fragt Euch: „Darf dieser Mensch alles mit mir machen? Was darf er nicht machen?
Warum nicht?“

Wenn Ihr Euch selbst darauf antwortet, könnte Euch ein Ziel bewusst werden - oder noch bewusster werden, als es bisher war.

 

 

NeuroSonanz-6-4

 

 

4. Aspekt: Sortieren können. Was gehört dazu und was nicht?
Welcher Weg führt denn nun zum Ziel? Wie soll ich meinen Weg sortieren?
Trotz klarem Ziel kann es immer noch sein, dass man nicht genau weiß, wie man dorthin kommt. Was gehört dazu und was nicht? Was ist wirklich stimmig und was nicht?

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

5. Aspekt: Richtig und falsch

Man traut sich nicht, die Wertung "richtig und falsch" anzuwenden, weil man das Glaubensmuster hat: "Es gibt kein Falsch" - oder: "Wertungen sind schlecht"

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

6. Aspekt: Schwer, sich zu bekennen oder loszulassen
Man kann klar in seinen Zielen sein, es aber schwer haben, sich eindeutig zu einer Seite zu bekennen oder die andere Seite loszulassen. Das Bekennen könnte eine zu intensive Nähe herstellen (deswegen lässt man z. B. in einer Partnerschaft lieber ein Hintertürchen offen) – das Loslassen könnte Verlustschmerz hervorrufen (siehe bei Messis, die lieber noch alles behalten, man könnte es ja noch gebrauchen).

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

 

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7. Aspekt: Klar aktiv Grenzen setzen können durch klare Formulierungen

Traue ich mich, die Grenze zu formulieren? Was befürchte ich für Folgen, wenn ich es ganz klar sage?

Nein sagen können. „Nein, das passt nicht. Das fühlt sich nicht stimmig an. Das will ich nicht…“

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

8. Aspekt: Gerne Grenzen selbst einhalten
Aus Freude auf das Idealgewicht hält man automatisch Grenzen beim Essen ein.

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

9. Aspekt: Zu seinen Grenzen stehen und sie verteidigen können

Wenn jemand meine Grenzen bezweifelt, dann ihm gegenüber dazu stehen können. Auch wenn er es ganz blöd abwertet oder ich dann aus seiner Sicht „nicht mehr dazugehöre“.

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

10. Aspekt: Werten ohne abzuwerten

Grenzen liebevoll setzen - ohne Härte, also ohne Schmerz.

 

Welche Beispiele fallen Euch dazu ein?

(kurzer Austausch)

 

 

** An dieser Stelle machen wir eine Pause - und nach der Pause setzen wir unsere Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Aspekte im Teil 2 zu diesem Modul fort. **

 

 

 

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